Liebe Leserin, lieber Leser,
heute hielt meine „Obere Leitstelle“ wieder einige Überraschungen für mich bereit. Und ich habe wieder mal überhaupt nicht damit gerechnet. Nein,  - von kosmischen Freunden erzähle ich Ihnen ein andermal mehr – obwohl es auch da heute Überraschungen gab. Aber das hat keine Eile.
Es war eher so, dass mir ein kleiner „Test“ serviert wurde in Sachen: „Mal sehen, ob sie mitmacht…“

Ja, unsere „Obere Leitstelle“  ist äußerst liebevoll darum bemüht, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Oder anders ausgedrückt: Ich habe mal wieder eine kleine Lektion erteilt bekommen, was  mein  „Vertrauen in meine Hellhörigkeit“ betrifft.

Sie üben  immer noch liebevoll mit mir – und ab und zu prüfen sie auch, ob sie sich in  Notfällen auf mich verlassen können. So ähnlich wie ein Pilot in seiner Ausbildung auf den automatischen Ablauf von Handgriffen  trainiert wird, damit  - wenn es darauf ankommt – keine Zeit durch Nachdenken verloren geht …

Ok: ich hatte heute Mittag die Wahl, zuerst die Wäscherei in Kelkheim Münster aufzusuchen, oder zum Erdbeer-  und Spargelstand am Hauptfriedhof zu fahren. Von Wahl war eigentlich gar keine Rede – ich hatte beschlossen, zuerst nach Münster zur Wäscherei zu fahren.( Wir leben ja auf dem Planeten des freien Willens!)

Als ich schon unterwegs war, meldete sich meine „Hotline“ mit der Bitte: „Erst die Erdbeeren, bitte!“
Na, wenn Ihr meint?!  Normaler Weise hat es einen Sinn, wenn mir solche Entscheidungen nahe gelegt werden. Und warum auch nicht?

Kurz vor dem großen Kreisel, wo man zum Friedhof und zu den Erdbeeren nach links abbiegt, wurde die Bitte geändert. „Bitte zuerst noch zur Tankstelle!“  (Dafür müsste  man am Kreisel aber nach rechts abbiegen.)

Ich wunderte mich zwar, vermutete aber weiter einen guten Grund. Tatsächlich konnte mein Auto eine neue Tankfüllung gebrauchen. Vielleicht war ja gerade der Preis gesenkt worden – und ich sollte darauf aufmerksam gemacht werden. (Mittags zwar eher unwahrscheinlich – aber wer weiß?)

Also brav nach rechts abgebogen …   Und was sehe ich?  Ein hübsches weißrotes Band versperrt die Einfahrt zur Tankstelle – und das gleich auf beiden Einfahrten.  Verhört hatte ich mich nicht – also, was sollte das?

Ich wendete, und überlegte bei der Gelegenheit: Erdbeeren, oder Wäscherei?
Sie hatten „mitgehört“.  „Bitte jetzt zu den Erdbeeren!“  (Mit mir kann man es ja machen!“)
Aber ich fuhr tatsächlich brav (oder neugierig)  zum Erdbeerstand, wo man auch Spargel kaufen kann.

Ein Auto hielt bereits dort und ein älterer Herr ließ sich gerade ein kleines Päckchen Spargel einpacken. Es passte so gar nicht zu ihm, dass er in den beiden einzigen Sätzen, die ich mithörte, einmal die Erdbeeren als „letztes Mal waren sie sauer!“  bezeichnete, und dann beim Spargel den Verdacht äußerte, „Es könnte ja ein bitterer dabei sein!“

Die Therapeutin in mir vermutete sofort, dass der nette ältere Herr  hier selber ein wenig „sauer“  und „verbittert“  war – denn auf die Spargel und Erdbeeren dort lasse ich nichts kommen.
Meine innere Therapeutin hielt glücklicher Weise den Mund, und auch die liebe Verkäuferin protestierte zwar, aber freundlich.

Er trödelte beim Einpacken, ich war schnell fertig – und irgendwie kamen wir noch mit einander ins Gespräch. Er verabschiedete sich  so charmant von uns beiden, -  trotz seiner vorherigen  Verdächtigungen -   dass ich nicht umhin konnte, ihn als  "einen Kavalier alter Schule" zu bezeichnen.

„Ja, ja! . Alt!... Ich bin ein alter Mann!“ war die prompte und resignierte Antwort. Klar war er „alt“!  Aber sein Lächeln war so jung  wie sein Herz – und ich widersprach. "Kavalier alter Schule - … die Schule ist alt...!“ Mit Absicht weigerte ich mich, seinen Worten auch noch Gewicht zu verleihen, indem ich sie ebenfalls benutzte. Er schien akustisch nicht zu verstehen und so wiederholte sich der Wortwechsel noch einmal.

Und genau damit hatte ich den „wunden Punkt“ bei ihm getroffen: Seine frühere Partnerin hatte ihn ausgenutzt und dann als „alten Mann“ abgeschoben und verlassen. Daher sein „vielleicht nicht gut genug“ – das er den Erdbeeren und dem Spargel   untergeschoben hatte!

Langsam wurde mir klar, was hier ablief!  Deswegen hatte ich zuerst zum Erdbeerstand fahren sollen!
Und weil es noch nicht ganz passte, und ich vielleicht zu früh gekommen wäre, wurde ich noch einen Umweg zur Tankstelle geschickt!

Ich  erzählte ihm, welche Mühe sich seine/ meine Engel gemacht hatten, dieses Gespräch zustande zu bringen. In dem Augenblick begann die Sonne durch eine kleine Wolkenlücke geradewegs auf uns herunter zu strahlen.

„Merken Sie, wie plötzlich die Sonne hervorkommt???“, machte ich ihn auf die Synchronizität aufmerksam. Er hatte schon seit einigen Minuten das liebenswürdigste Lächeln auf den Lippen, das man sich nur vorstellen konnte. Und obwohl ich es wirklich eilig hatte, klebten meine Füße förmlich am Boden fest!  Ein deutliches Zeichen, dass unsere Unterhaltung noch nicht zuende war.

Wie mühelos ergab sich ein Gespräch über Engel – und darüber, dass es Engel gibt, die schon seit vielen, vielen Leben als Menschen auf der Erde inkarniert sind, um jetzt in dieser besonderen Zeit  hervor zu kommen und den „normalen“ Menschen ein Vorbild für liebevolles, mitfühlendes Verhalten zu geben.

Und schneller als ich  denken konnte, hörte ich mich zu ihm sagen: „Sie sind auch einer von diesen inkarnierten Engeln! – Und mich zu der Erdbeerverkäuferin umdrehend, die über ihren Verkaufstisch
gelehnt freudig lächelnd unserem Gespräch gefolgt war, hörte ich mich sagen: „Und Sie übrigens auch!“

Es ging noch in Kurzform weiter zu „Unsere Erde verändert sich gerade sehr stark…“
und dass es manchmal erst schlimmer werden muss, bevor es besser werden kann. (Sie wissen ja: Wenn gefegt wird, wird erst mal der ganze Staub aufgewirbelt!)

Aber ihm durfte ich das in Kurzform erklären. Noch zwei Mal strahlte die Sonne durch die Wolken, genau auf uns herab. Wie ein Kind, das bei der Übernachtungsparty  mit der Taschenlampe  Blinkzeichen  gibt!  Jetzt bemerkte auch er das Ungewöhnliche an der Situation! Was für ein Lächeln! Da hat ein entmutigter und zutiefst   enttäuschter Mensch, zu dem das eigentlich gar nicht passte, im Handumdrehen wieder zu seiner „englischen“   Liebenswürdigkeit und Heiterkeit zurück gefunden.

Dieser feine ältere Herr  wird gewiss in Zukunft die Erdbeeren nur noch süß und den Spargel „genau richtig“ finden – weil es jemanden gab, der seine schöne, liebenswerte Seele erkannt hatte – und ihm erklärte, von welcher Art er in Wirklichkeit ist!

Für  meinen Besuch am  Nachmittag war es dann notwendig, etwas schneller durch das Haus zu galoppieren – denn natürlich hatte ich mir die Zeit anders eingeteilt gehabt. Aber was macht das schon! 

Ich wurde noch rechtzeitig fertig. Und der Erdbeerkuchen war einfach „ein Gedicht“, wie meine Mutter gesagt hätte! Ich habe meine "Obere Leitstelle" im Verdacht, dass sie  die Erdbeeren irgendwie  mit einem besonderen Segen überpudert haben!

Mit herzlichen Grüßen,
Christine Stark

14. Mai 2013