Liebe Leserin, lieber Leser,
wie geht es einem Kuchenteig, in den immer weitere Zutaten geschüttet werden? Verwirrend, und zeitweise extrem unausgeglichen! Zu viel Zucker an der einen Seite, die Eier – Butter - Pampe klebt noch teilweise am Boden der Rührschüssel, - dann wird das Mehl dazu geschüttet – und dann naht auch noch drohend der Mixquirl!
Meine Oma hat zu meiner Kinderzeit immer noch mit dem Rührlöffel gerührt! Immer schön links herum! Immer schön gleichmäßig! Nur keine Hektik, und keine Aufregung! Es war eine richtig „heilige“ Handlung damals!
Und wir? Wenn wir schon selber backen, muss auch noch alles schnell, schnell gehen! Auf den armen Kuchenteig nimmt da niemand mehr Rücksicht! Und dann sagt ihm noch nicht einmal jemand, was aus ihm werden soll, wenn alles fertig ist!
Sie haben es schon gemerkt: Ich hatte nicht die Absicht, hier ein esoterisches Backbuch zu verfassen – ich wollte nur ein wenig Mitgefühl für halbgare Mitmenschen bei Ihnen hervorrufen, die gerade mal wieder nicht wissen, wie ihnen geschieht – inklusive mir selbst!
Zwischen himmelhoch jauchzend, voller Freude begrüßt, wo auch immer ich heute Vormittag hinkam – gestresstem Schnellfuttern heute Mittag, als die Energien wieder so hoch preschten…
(Man sollte NOAA mal eine Woche „Mogelverbot“ geben! – die kleinen Lücken, wo die extrem hohe Diagrammspitze herausradiert wurde, erkennt man nur mit Brille und wenn man auf „Vergrößern“ geklickt hat! Und alles andere wurde maßstabsgetreu verkleinert, wette ich!)
Gegen Spätnachmittag hatte ich dann plötzlich das Gefühl, depressiv zu werden! Zunächst war es nur Frust und Unzufriedenheit, die nun ganz gewiss nicht gerechtfertigt sind, und dann sackte das innere Thermometer regelrecht auf „Kullertränchen“!
O.k., ich hatte vom Tod einer sehr jungen Frau gelesen – frau bildet sich ja schließlich auch weiter (in der beliebt – bebilderten Donnerstagsillustrierten) - und nachdem hier alles getan war, was notwendig war, war erst einmal Ruhe in der Rührschüssel.
Dann plötzlich sogar noch verstärkt, ein regelrechtes inneres „Trauerspiel“ ! Passt überhaupt nicht zu mir! Ich zog eine Erzengel Michael Karte – zählte mir innerlich alles auf, was ich heute bereits gut gemacht hatte, - oder wenigstens erledigt,- egal wie… Aber es half nicht!
Nachdem ich die Situation meinen Engeln übergeben hatte, fiel mir eine liebe Freundin ein, die im Augenblick mit schweren Depressionen zu kämpfen hat. Ob sie gerade an mich dachte, und meine Seele ihre Befindlichkeiten widerspiegelte? „Es werde Licht!“ - Mein allerbester „Erste Hilfe – Satz“ formte sich von alleine in meinen Gedanken.
Ich erinnerte mich daran, dass dieser Segensspruch aus der Schöpfungsgeschichte bei Catherine Ponder als bestes und schnellstes Mittel beschrieben wurde, um für einen selbst eine schwer erträgliche Situation aufzuhellen, - aber auch für andere gesprochen, bewirkt er Wunder!
Danach fiel mir mein Inneres Kind ein. Ich hatte gerade heute ein Foto von mir als Kleinkind gesehen, - total niedlich. Aber so niedlich, dass noch nicht mal mir bisher die traurigen Augen der kleinen Zweijährigen aufgefallen waren.
Was mein kleines Inneres Kind jetzt wohl brauchte? Ein Lieblingslied! Also stellte ich beim Spülmaschine Ausräumen einen Lieblingssong an und tanzte ein wenig mit den Tellern durch die Küche. Caja nahm es mit Gelassenheit auf – und blieb neben der Maschine liegen, - den Kopf, wie immer, geduldig unter der aufgeklappten Spülmaschinentür!
Als das beendet war, fragte ich mein Inneres Kind, worüber es sich denn jetzt am meisten freuen würde. Über einen bestimmten Lieblingsfilm! Die Seele weiß ganz genau, welche „Zutaten“ der halbgare „Kuchenteig“ gerade braucht, um gut in Form zu kommen!
Was für den Kuchen das Backpulver oder die Hefe, sind für eine menschliche Seele mit „Wachstumsschmerzen“ aufbauende Bücher, Filme, oder …oder… und das, was man selbst gerne tut! Und was soll ich Ihnen sagen? Da schubst mich meine „Rührschüssel“ doch tatsächlich, den Film auf „Pause“ zu stellen, und Ihnen hier noch diesen kleinen Text zu Laptop zu bringen!
(Auf jeder Schulter einen kleinen Clown Engel, und der rechte kitzelt mich dauernd mit seinem kleinen Flügel an der Nase!) Ich weiß, Sie haben schon bemerkt, dass sie wieder munter sind, die lieben Kleinen! In den vergangenen Tagen haben sie sich nicht getraut, sich in die Botschaften einzumischen. Sie wissen ja schließlich, was sich gehört!
Sie verstehen sich übrigens ausgezeichnet mit meinen Drachen! Und wenn ich nicht aufpasse, naschen sie in der Küche vom echten Kuchenteig! Aber das gehört dazu! So, jetzt werde ich mich wieder meinem Film widmen! Ich kenne ihn sowieso auswendig.
Ihnen wünsche ich noch einen Wunder – vollen Abend! Lassen Sie es sich gut gehen und seien Sie gnädig mit sich selbst, wenn auch Sie sich zwischendurch fühlen wie ein verwirrter … (Sie wissen schon!)
Mit herzlichen Grüßen,
Christine Stark
10. April 2014