Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie ganz herzlichen Dank für all Ihre lieben mitfühlenden Worte! Sie wärmen mein Herz und auch Caja freut sich sehr darüber!

Eigentlich hatte ich nicht vor, Ihnen heute Abend noch zu schreiben …
Aber  ein paar Gedanken wollen doch geteilt werden. Nein, nicht die ganze Geschichte – die ist noch nicht fertig geschrieben, - aber eine kleine Episode, ganz aktuell!

Caja „schubst“ mich geradezu und  hat mir eben  so  liebevolle Zeichen zukommen lassen! Sie wünscht sich, dass ich Ihnen davon erzählen möge!

Ja, es ist nicht einfach,  jetzt ohne ihre sichtbare Gegenwart …
Aber als ich heute Abend  auf der Terrasse saß, wurde mein Blick zu der kleinen Steinmauer gelenkt,  die in einigen Metern Abstand eine  Rabatte  stützt.

Ich schaute genauer, und da stand sie!  Unsichtbar – sichtbar, mit lachendem Hundegesicht, so wie in ihren fröhlichsten Zeiten! Freudig lachend, mit leuchtenden Augen hechelte sie mir aufmunternd zu.  

So, wie sie mich früher immer zum Spielen aufforderte : Mit vorwitzigem Blick, bereit, dem Bällchen hinterher zu spurten, …

Plötzlich nehme  ich Ashtar wahr. Er steht  unter der alten Konifere, wo er sich manchmal zeigt. Als mein Blick weiter wandert, erkenne  ich auch RangNar!  Munter stapft er im oberen Teil des Gartens herum.

Caja steht vor ihm, stupft ihn sacht mit der Schnauze gegen den Bauch und will auch ihn zum Spielen auffordern. Mit zierlich tänzelnden Schritten  weicht sie Schritt für Schritt vor ihm zurück, während sie ihn immer wieder  zu locken scheint.

Sogar sein freudiges Brummen kann ich diesmal hören. Sie sind wirklich gute Freunde, die beiden! Aber so launig und vertraut habe ich sie noch nie zusammen gesehen!

Kurz darauf wurde ich auf einen Schwarm Mauersegler aufmerksam, die  hoch über unserem Garten spielerisch kreisten.  Man konnte es kaum zählen, so schnell wirbelten sie durch die Luft! Aber fünfzehn waren es gewiss!

Eben fällt mir der symbolische Zusammenhang zu Cajas Alter auf!
Einen anderen Zusammenhang hatte ich sofort erkannt: Denn wenige Tage, bevor Caja uns verließ, hatte ich vor dem  Laden  einer Freundin an ungewöhnlicher Stelle eine kleine Schwalbe tot auf dem Bürgersteig gefunden!

Hoch über ihr, unter dem Dach des Hauses  gab es mehrere Schwalbennester. Noch nie zuvor hatte ich eine Schwalbe tot auf der Erde  liegen  sehen – zumal es auch kein Vogelkind war, das vielleicht aus Unachtsamkeit hätte aus dem Nest gefallen sein können!

Mein Herz war voller  Trauer, als ich sie dort liegen sah, und es war wie eine Vorahnung gewesen, obwohl ich es nicht  gleich hatte deuten können. Inzwischen weiß ich, worauf mich das Vögelchen aufmerksam machen sollte, das hier nicht lebend  in  sein Nest  zurückkehren würde!

Und nun  die Schwalben hier, hoch über uns am Himmel!  Noch nie zuvor in all den Jahren, die wir hier wohnen, war ein solcher  großer Schwarm von ihnen über dem Garten gekreist!  Ein oder zwei gewiss! Aber fünfzehn? Und sie schienen regelrecht in der Luft zu spielen!

Es erinnerte mich an das, was eine liebe Freundin  mir am Tag zuvor  berichtet hatte:
In innerer Schau hatte sie wahrgenommen, dass Caja  dort, wo sie jetzt ist, von einer großen Schar anderer  Hunde  freudig begrüßt worden war, die  sie ebenfalls zum Spielen aufgefordert hatten.

Auch ich hatte diese Bilder  im Nachhinein mitgeschaut und es hatte mich getröstet. Nun also schien mir meine „Obere Leitstelle“, die mir zuvor mit einer kleinen Schwalbe den weiteren Weg von Caja angekündigt hatte, mit einem ähnlichen Bild  die spielende Hundeschar bestätigen zu wollen!

Jetzt, wo ich Ihnen schreibe, fällt mir plötzlich ein Satz ein. Er stammt aus einem Lied, das wir früher manchmal gesungen haben. Eigentlich handelt es sich um den Anfang eines Gebetes aus Afrika:

„Ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel!“  Das ist es! Und wie gut es passt:

Denn schon damals, als Caja als kleines Hundebaby zu uns kam und wir für sie diesen Namen ausgesucht haben, wusste ich: „Caja“ ist altägyptisch und bedeutet „Freude“!

Jetzt verstehe ich auch die Botschaft der Schwalben! Ich weiß: Ich soll nicht trauern, dass ich Caja "verloren" habe, denn das stimmt nicht! Sie ist immer noch in meiner Nähe und es geht ihr gut!
Sie ist glücklich dort, wo sie jetzt ist!

Und sie möchte, dass auch ich glücklich bin und mich mit Freude an sie erinnere!

"Nimm es spielerisch!", scheint sie  mir sagen zu wollen! "Das Leben ist ein Spiel!
Du weißt doch:  Die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen!"

Für heute genug!
Nochmals DANKE für all  Ihre  lieben Worte! Sie haben mir gut getan!

Mit herzlichen Grüßen,
Christine Stark

10.Juli 2014