Liebe Leserin, lieber Leser,
die Wogen gehen im Augenblick ziemlich hoch und wenn ich gefragt werde, wie es mir gerade geht, vergleiche ich die Situation gerne mit dem Lieblingssport meines Sohnes und sage: „Ich surfe auf der Welle…“ - Gemeint ist: Ich bemühe mich, möglichst elastisch und flexibel zu bleiben und den sich immer schneller verändernden Gegebenheiten des täglichen Lebens mit Vertrauen und Zuversicht zu begegnen.
Was tut ein guter Surfer wenn er eine große Welle auf sich zukommen sieht? Wenn er Angst bekommt, weil er an seinen Fähigkeiten oder der Tragfähigkeit seines Surfbrettes zweifelt, hat er schon verloren… Und wenn er lange überlegt, was er wann tun muss, auch. Besser ist es, sich über die unglaubliche Chance zu freuen, die es ihm erlauben wird, ein großes Stück voran zu kommen und sich der Herausforderung zu stellen! Dann gilt es, sich der Bewegung anzupassen und die Kraft der Welle zu nutzen. Nicht lange überlegen, sondern der eigenen Intuition folgen. Ein guter Surfer weiß, jede Welle kommt irgendwann ans Ziel!
Ehrlich gesagt, meine „Obere Leitstelle“ ( vgl. Blog vom 26.Juli 2011 ) fordert mich im Augenblick ganz schön! Die Herausforderungen sind heftig, aber auch die Chancen, die damit verbunden sind. Was mir auffällt ist, dass ich ständig in „Gelegenheiten“ geschubst werde, mit denen ich am liebsten gar nichts zu tun haben würde. Ich „darf“ Fähigkeiten anwenden, die ich eigentlich gar nicht so gerne benutze.
Ok, Sie wollen ein Beispiel? Wer mich kennt, weiß dass ich es - wohl wie alle „Lichtbringer“ und Sensitiven - in meinem Leben gerne ruhig, friedlich und harmonisch hätte. Ich hätte es auch gerne, wenn mein Leben in überschaubaren Bahnen verläuft, und bitte so, wie ich es für den jeweiligen Tag geplant habe.
Aber das geht schon mal gar nicht! Denn die Überraschungen sind mir sicher! Und auch wenn ich mir noch so sehr wünsche, anderen gegenüber immer freundlich und sanft auftreten zu dürfen, - im Augenblick häufen sich die Situationen, wo ich ganz konkret an bestimmte Orte geschickt werde, um eine Situation noch rechtzeitig als „falsch“ zu erkennen und dann sofort und ohne groß zu überlegen einzugreifen. Höfliche Zurückhaltung gut und schön, aber dazu habe ich dann gar keine Zeit. Es gilt zu handeln, um einen anderen Menschen vor Schaden zu bewahren, und es gilt „Klartext“ zu reden, um den Verantwortlichen meine Sicht der Dinge zu erklären. Und es gilt, dafür zu sorgen, dass sich die Dinge ändern. Zum Wohle von Menschen, die nicht selber für sich eintreten können.
Diese Situationen häufen sich und es sieht so aus, als ob meine „Obere Leitstelle“ im Moment einfach davon ausgeht, dass ich das tue, worum sie mich bittet. Manchmal fühle ich mich so wie ein Mitarbeiter in einer Notrufzentrale, der einen Auftrag bekommt und weiß, es ist wichtig.
Rückfragen sind erlaubt, Zweifel auch, aber dann gilt es aktiv zu werden und zu handeln! Wir alle haben einen „Vertrag“ für dieses Leben abgeschlossen, genau für diese Zeit, zur richtigen Zeit am rechten Ort zu sein, und zu tun, was getan werden muss! Unsere Seelen haben sich vor dieser Inkarnation auf der „Planungsebene“ bereit erklärt und verpflichtet, mit anzupacken und das zu tun, was nötig ist, um Unrecht zu verhindern, Gedankenlosigkeiten und Unachtsamkeit aufzudecken und ein Beispiel zu geben für Achtsamkeit, Mitmenschlichkeit und Fürsorge. Es gilt, „Flagge zu zeigen“, mit dem Herzen zu sehen und seiner Intuition zu folgen. Jeder einzelne von uns ist gefragt! Jeder einzelne von uns wird gebraucht!
Für mich konkret sieht das im Augenblick so aus, dass ich auf meine Intuition höre, und meiner inneren Führung vertraue. Wenn ich, so wie gestern, geschubst werde: „Bitte fahr sofort zu Deiner Tante auf die Pflegestation, sie braucht Dich! “ Dann habe ich sehr wohl das Recht, nachzufragen. Ich habe auch das Recht, deutlich zu sagen, dass mir das an diesem Vormittag gar nicht passt, weil ich zwei Stunden später eine wichtige Verabredung habe…
Und ich habe auch das Recht, zu verhandeln: „Ok, ich fahre hin. Aber wenn irgend möglich, möchte ich diesen geplanten Termin trotzdem wahrnehmen!“ Und ich habe das Recht, um Hilfe zu bitten: „Dann koordiniert bitte meine Termine! Sorgt bitte dafür, dass die Ampeln möglichst auf „Grün“ stehen, - und überhaupt: welchen Weg nehme ich am besten, um schnell zu meiner Tante zu kommen? Ihr wisst doch, da ist gerade eine Baustelle…“
Das alles ist erlaubt! Es wird nicht von uns erwartet, dass wir uns wie unterwürfige Befehlsempfänger verhalten, sondern wie selbstbewusste Mitarbeiter in einem Team! Wir haben das Recht, alle Hilfe einzufordern und in Anspruch zu nehmen, die wir brauchen, um unseren Auftrag gut auszuführen!
Mein Problem war gestern nur, dass ich keine Ahnung hatte, warum ich da so überraschend auf die Pflegestation fahren sollte… Ich wusste nur intuitiv, dass es nichts helfen würde, einfach dort anzurufen und nachzufragen. Also ließ ich es bleiben. Ich habe genügend Erfahrung mit solchen Situationen, um zu wissen, dass es dringend war… Als ich ankam, schien mein Besuch dort zunächst vollkommen überflüssig zu sein, - aber dann wurde sehr schnell klar, dass das Pflegepersonal in bester Absicht eine Fehlentscheidung getroffen hatte, die sehr zum Nachteil meiner Tante war. Sie hatten – wider besseres Wissen – meiner Tante einen Wunsch erfüllt, der sie sehr schnell in eine gesundheitlich bedenkliche Lage gebracht hätte.
Sie hatten zwar „korrekt“ gehandelt, - was die Vorschriften anging – aber das ist nicht immer das „Richtige“. Egal, was die Vorschriften sagen oder erlauben – egal was ein Patient sich wünscht und gerne durchsetzen möchte, es geht zu allererst darum zu schauen, ob das in dieser Situation überhaupt angemessen ist! Der Verstand hatte dem Pflegepersonal zunächst Recht gegeben, - aber die Intuition hätte es besser gewusst. Nur leider waren die überaus bemühten Pflegekräfte gar nicht auf die Idee gekommen, ihre Intuition zu fragen Die hatte sich zwar gemeldet, ihr war aber „der Mund zugehalten worden“. Mithilfe der Vorschriften… In dem Augenblick, als ich dort eintraf, war mir klar, warum ich in solcher Eile dorthin geschickt worden war. Und ohne zu überlegen, ergriff ich die Initiative. Allen Beteiligten (mit Ausnahme meiner Tante, der es viel zu schlecht ging, um die Situation zu verstehen) war sofort klar, dass sie sich nicht richtig verhalten hatten.
Es geht hier nicht um „Schuld“! Glücklicher Weise war ja Schlimmeres verhindert worden. Es geht darum, dass sich etwas verändert im Denken unserer Gesellschaft! Es geht darum, sich verantwortlich zu fühlen, und nicht einfach buchstabengetreu einer Anweisung folgen, die dann – zum falschen Zeitpunkt – Schaden anrichtet. Und es geht darum, den Mund aufzumachen und zu widersprechen, wenn wir das Gefühl haben, dass etwas nicht richtig ist! Ich glaube, es ist unsere Aufgabe, den Menschen in unserer Umgebung in dieser schwierigen Zeit ein Beispiel zu geben, wie wir mithilfe unserer Intuition Herausforderungen in Erfolge verwandeln – für uns und zum Wohle der Menschen, die uns anvertraut sind!
Mit herzlichen Grüßen
Christine Stark
28. Oktober 2011